Logistik - FBG-Kandern

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Logistik

Die Bereitstellungs- und Transportlogistik stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen: sobald das Holz an der Waldstraße liegt, läuft die Uhr für den Abtransport der häufig "verderblichen" Ware.
Da seit Jahren die Zahl der Fuhrunternehmer sinkt, wird gerade in Zeiten hohen Holzaufkommens (Kalamitäten, "Bauernbuckel" im Frühjahr) die Fuhrkapazität knapp.
Bei aller Planung lässt sich ein rascher Abtransport des Holzes nicht immer realisieren:
bei den größeren Kunden gibt es eng getaktete Anfuhrpläne, die sich nach der Kapazität und den Einschnittplänen des Werkes richten (z. B. "Douglasienwoche").
Bis auf ein Rundholzlager im Werk soll das Holz möglichst direkt vom Lkw in die Produktion gehen, um es nicht ein weiteres Mal anfassen zu müssen.
Selbst auf dieses Lager verzichten manche Sägewerke inzwischen.
Auf Grund der begrenzten Transportkapazität ist bereits am Beginn der Transportkette die Lagerung des Holzes so zu organisieren, dass unnötige und unwirtschaftliche Fahrten zu vermeiden sind.
In der Regel benötigt man eine Menge von etwa 15 Festmetern (oder etwa 20 Ster) eines Sortiments, um eine halbe Fuhre Holz bereitstellen zu können.
Diese stellt meist das Minimum eines Verkaufssortiments an einer Ladestelle dar.
Da gelegentlich verschiedene Sortimente durch den selben Käufer übernommen werden (z. B. Profilzerspaner [PZ]-Holz in langer und kurzer Form), ist unbedingt vor einer Hiebsmaßnahme
mit dem Revierleiter oder der FBG zu klären, wie das Holz ausgeformt werden soll.
Neben der Holzausformung ist auch der Bereitstellungs-, also der Lagerort des Holzes von sehr großer Bedeutung: so ist die Lagerung an Sackwegen möglichst zu vermeiden.
Denn dort entstehen durch eventuell notwendiges Abkoppeln der Zugmaschine oder weites Rückwärtsfahren unnötige Zeitverluste.
In diesem Fall sollte das Holz besser an der nächsten Einmündung gelagert werden.
Die meisten Kunden lehnen solo liegende Kleinstmengen inzwischen ab.
Diese sind auch immer wieder Ursache weiterer Probleme: da sie über lange Zeit (oder gar nicht) absetzbar sind, wachsen sie oft ein, sind dann nicht auffindbar oder "verschwinden".
Zudem zieht die Kundschaft bei geringen Mengen oft einen "Kleinmengenabschlag" ab, der derzeit bis zu 40 € je Minderlos betragen kann.
Dies ist durchaus berechtigt, denn die Lkw-Stunde kostet inzwischen rund 150 €. Ein weiterer Anstieg ist wegen der Energie-, Lohn- und Materialkosten zu erwarten.
Die FBGen haben durch die Förster inzwischen mehrere Sammelorte und auch größere Verladeplätze eingerichtet, zu denen die Kleinmengen gebracht werden können.
Dabei geht es in der Regel um Kurzholz (Papierholz 2 m, Palette 4 m oder 5 m separat gelagert oder klassische Fixlängen 4 m- oder 5 m-Profilzerspanerholz).
Das Zusammenfahren kann (nach Absprache mit dem Revierleiter) durch den Waldbesitzer oder einen Beauftragten erfolgen.
Das Holz wird dann erst auf dem Sammelplatz aufgenommen.
Unser Rat an die Waldbesitzer/innen:
• klären Sie unbedingt vor dem Einschlag die Aushaltung (=verkaufsfähige Sortimente) ab.
Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt "Holzbereitstellung/ Holzaushaltung".
• erkundigen Sie sich nach einem geeigneten Lagerort
• stellen Sie je Sortiment so viel Holz bereit, dass es mindestens eine halbe Fuhre ergibt
• tun Sie sich mit Nachbarn zusammen, um die Bereitstellungsmenge zu vergrößern

Die Globalisierung hat Auswirkung auch auf die hintersten Winkel von Tälern im Südschwarzwald: sind chinesische Abnehmer bereit, große Mengen Käferholz zu vernünftigen Preisen zu übernehmen, kann dies den heimischen Markt bei Kalamitäten deutlich entlasten oder überhaupt erst für eine Vermarktbarkeit von Holz sorgen. So geschehen in den letzten vier Käferjahren 2018 bis 2022.

Zur Zeit der Gründung der FBG Kleines Wiesental 1972 gab es noch 44 (Klein-) Sägewerke im Landkreis Lörrach. Heute sind es noch zwei! Die Tatsache, dass die Konzentration der Kunden zunimmt führt zu anspruchsvollerer Logistik, als die vor Jahrzehnten noch der Fall war. Es ist nicht mehr damit getan, einen Lkw zu einem 15 Km entfernten Sägewerk zu schicken.

Auch gibt es beispielsweise kaum noch Verarbeitungskapazitäten für Buchen in Deutschland und dem benachbarten Ausland. 2022 sind allein die beiden wichtigsten Buchen-Schälholz-Abnehmer in Frankreich und der Schweiz, die seit Jahrzehnten Kunden der FBGen waren, ausgefallen.

Das meiste Holz, das im Landkreis produziert wird, muss daher über den Landkreis hinaus verkauft werden. Sei es an die immerhin 70 km entfernten beiden nächsten größeren Nadelholz-Sägewerke, an das schon 220 Km entfernte Buchen-Industrieholzwerk in Ehingen, an das 350 Km entfernte Buchenstammholz-Sägewerk in Aschaffenburg, zum Eichen-Fassholz-Produzenten in die über 1.000 Km entfernten Hoch-Pyrenäen oder zum Buchen-Sägewerk nach China mit über 16.000 Km Entfernung und mehr als einem Monat Transportdauer per Container.

Heute gehören zu den Transportmitteln Container, Schiffe, Züge und natürlich Lkw. Damit steigen auch die Herausforderungen, denn durch die künstliche Verknappung von Containern am Markt, eine geringe Zahl geeigneter Verladeplätze, Wasserknappheit in den Flüssen im Sommer und unzuverlässige Bereitstellung von Bahnwaggons ist eine Vielzahl möglicher Transportprobleme dazugekommen.
FBG Dreiländereck w. V.
Tel. +49 7621 410 1107
Fax +49 7621 410 91107
FBG Kleines Wiesental w. V.
Fax +49 (0) 7621 410-4398
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